Diaschauen

1958 - 2012

Wer kennt sie nicht, die berühmten Diaabende im Kreise seiner Lieben?
Ein Projektor, eine Leinwand, ausgesuchte Dias und schon begann der Live-Vortrag.
Mit dieser besonderen Präsentationsform für Fotos hat sich mein Vater schon sehr früh auseinandergesetzt.

Den ersten Projektor aus der Mitte der 1950er Jahre gibt es noch, siehe obiges Foto. Jedes Dia musste einzeln gewechselt werden. Das erste Dia wurde auf der einen Seite der Halterung eingesteckt und in den Strahlengang geschoben - schon sah man das Foto an der Leinwand. Die zweite Hälfte der Halterung wurde mit einem weiteren Dia bestückt und zu gegebener Zeit durch Zurückschieben wurde das nächste Foto auf der Leinwand sichtbar. Der Betrachter sah also immer ein Foto an dem einen Rand verschwinden und ein neues Foto vom anderen Rand her kommen. Es war immer ein Wechselspiel zwischen rechts und links.

Das gefiel Vater nicht. Er hatte die Vorstellung, dass ein "Überblenden" viel eleganter aussehen würde: Die Leinwand ist schwarz, ein Foto erscheint, wird betrachtet, dann gibt es eine "Blende über Schwarz" und das neue Foto erscheint, denn der Projektor-Operateur hat in der Zwischenzeit die Dia-Halterung mit dem neuen Foto in den Strahlengang geschoben.

Die im obigen Foto vor dem Projektor-Objektiv stehende mechanische Blende hat Vater aus Sperrholz hergestellt und viele Jahre eingesetzt. Eine Bewunderung seiner Präsentationen durch sein Publikum war ihm immer sicher.
Aus dieser Zeit, Ende der 1950er, gibt es noch eine Diaschau:
Von Bad Segeberg nach Valparaiso (Seefahrt).

Es blieb aber immer eine Dunkelphase zwischen den Fotos, daher kamen später zwei übereinander stehende Projektoren (mit Magazinen und automatischem Bildeinzug) zum Einsatz. Vor ihren Objektiven kam aber wieder eine selbstgebaute, mechanische Anlage mit zwei Blenden für die jeweiligen Projektoren zum Einsatz. Nun zeigte der eine Projektor ein Foto an der Leinwand und der andere wechselte. Die Blenden wurden betätigt, d.h. das Foto an der Leinwand wurde langsam blasser und das Foto vom zweiten Projektor erschien! Damit gab es die Dunkelphase nicht mehr, sondern es entstand dadurch das sogenannte "Dritte Bild". Das eröffnete völlig neue kreative Möglichkeiten.

In den 1980er und 1990er Jahren wurden die zwei Leitz Pradovit Projektoren mit einem Bässgen Steuergerät elektronisch gesteuert. Die Diaabfolge, Standzeiten, Überblenddauer etc. wurden programmiert und auf Tonbandkassette mit passender Musik gespeichert - die Tonbildschau war realsiert. Mit diesem Equipment und zusätzlichem Audioverstärker inklusive Boxen und großer Leinwand ging Vater auch auf "Tournee" und führte seine Schauen auch "außer Haus" vor.

2005, mit 83 Jahren, startete Vater in die digitale Fotografie!
Aber was tun mit den alten, analogen Diaschauen? Er digitalisierte die alten Dias und erstellte digitale Schauen. Unzählige. Eine Auswahl kann über die Links auf der rechten Seite erreicht werden.
Nicht alle analogen Diaschauen wurden von Vater digitalisiert, aber da mir die Originaldias vorlagen, konnte ich vier Diaschauen rekonstruieren.

Zwei Diaschauen habe ich als Foto-Webseiten erstellt. Ich bitte den Betrachter selbst weiter zu klicken, so hat jeder die Verweildauer, die gewünscht ist.
Bei Powe und Kage handelt es sich um einem Comic von 1946 aus der Gefangenschaft in Kanada, den ein Mitgefangener gezeichnet hat.

 

Nun wünsche ich viel Spaß beim Entdecken.

 


mail@gerdhachmann.hamburg